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Bienengesundheitsdienst

Imker sein

Der Tiergesundheitsdienst (TBD) - Bienen ist eine diagnostische Anlaufstelle aller bayerischer Imker, Imkervereine und Tierärzte. Hauptaufgabe des BGD ist die Erkennung und Analyse von Belastungen, denen Honigbienen ausgesetzt sind. Hierzu stehen bakteriologische, virologische, parasitologische und spurenanalytische Untersuchungen zur Verfügung. Diese Einrichtung existiert seit Januar 2015 und wird finanziell unterstützt vom Landwirtschaftsministerium.

Der TGD kooperiert fachlich eng mit dem Fachzentrum Bienen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim.


Ansprechpartner:
Dr. Andreas Schierling (Dr. rer. nat., Biologe)
Tiergesundheitsdienst Bayern e.V.
Fachabteilung Bienengesundheitsdienst
Senator-Gerauer-Straße 23
85586 Poing
Tel.: 089/9091-0
Fax.: 089/9091-202 (bitte mit Hinweis BGD)
E-mail: andreas.schierling@tgd-bayern.de



Merkblätter zu Laboruntersuchungen beim BGD

Untersuchung von Bienenparasitosen:
Einsendung von Proben bei unbekannter Krankheitsursache:
Rückstandsanalytische Untersuchungen:
Untersuchung von Bienenvirosen:
Futterkranzproben (Amerikanische Faulbrut):
Sämtlichen Einsendungen ist immer ein Untersuchungsantrag beizulegen, da die Proben sonst nicht bearbeitet werden können.

Die wichtigsten Bienenkrankheiten in Kurzübersicht


Parasitosen
Die Honigbiene wird von zahlreichen Ekto- und Endoparasiten bedroht, die befallene Bienen oft massiv schädigen. Neben der für hohe Völkerverluste verantwortlich gemachten Varroa-Milbe und der Tracheenmilbe Acarapis woodi, existieren u. a. der Darmparasit Nosema spec. und der Erreger der Amöbenruhr Malpighamoeba mellificae. In allen Fällen ist nach der Identifizierung der Parasiten eine Erfassung des Befallsgrades von Bedeutung, um Bedrohungen für das Bienenvolk abschätzen zu können. Sind nur einzelne Tiere befallen droht dem gesamten Volk in der Regel keine Gefahr. Können sich die Erreger aber in hoher Zahl vermehren und im Volk ausbreiten, so besteht meist dringender Handlungsbedarf um einen Zusammenbruch des betroffenen Bienenvolkes vermeiden zu können.

Der Varroa-Befall kann durch äußerliche Begutachtung von Bienen einfach festgestellt werden. Eine Diagnose der weiteren genannten Parasitosen ist nur nach Anfertigung mikroskopischer Präparate möglich.

Amerikanische Faulbrut
Die Amerikanische Faulbrut ist eine hochansteckende, anzeigepflichtige Tierseuche, die eine ernstzunehmende Bedrohung für Bienenvölker darstellt. Der Erreger Paenibacillus larvae vermehrt sich in den Larven der Bienen und zersetzt diese innerhalb weniger Tage zu einer strukturlosen, im „Streichholztest“ fadenziehenden Masse. Die Überreste der abgestorbenen Bienenbrut enthalten eine hohe Anzahl infektiöser Dauerstadien (Sporen), die sich über Putzbienen im gesamten Volk verteilen. Wird sporenbelastetes Futter von Ammenbienen an gesunde Larven verfüttert, so kommt es zur Infektion weiterer Bienenlarven, was zum großflächigen Absterben der Bienenbrut führen kann. Ein solcher klinischer Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut hat für Bienenvölker meist fatale Folgen und ist für die betreuenden Imker mit erheblichem Sanierungsaufwand des betroffenen Bienenstandes verbunden.

Auch wenn im Bienenvolk noch keine Symptome sichtbar sind, können infektiöse Sporen der Amerikanischen Faulbrut im Futterkranz vorhanden sein. Die Sporenbelastung von Futterkranzproben kann durch eine mikrobiologische Analyse im bakteriologischen Labor ermittelt werden.

Virosen
Die Schädigung von stark mit der Varroa-Milbe befallenen Bienenvölkern erfolgt meist indirekt durch Viren, die von Milben beim Saugen von Hämolymphe übertragen werden. So sind die Symptome „deformierte Flügel“ und „verkürzter Hinterleib“ von Arbeiterinnen, die oft als Indikator für eine hohe Varroa-Belastung angeführt werden, eigentlich die Folge einer Infektion mit dem Flügeldeformations-Virus (Deformed Wing Virus, DWV). Das Virus vermehrt sich in den Speicheldrüsen der Milben und stört nach der Infektion einer Bienenlarven die Puppenentwicklung und den Schlupf der erwachsenen Biene. Auch das Akute-Bienenparalyse-Virus (Acute Bee Paralysis Virus, ABPV) wird sehr häufig durch die Varroa-Milbe übertragen und ist sowohl für erwachsene Bienen als auch für die Brut oft tödlich. Neben der Infektion über Milben können sich Bienenvieren aber auch durch den Austausch von Futter oder über kleine Verletzungen verbreiten. Weitere wichtige Bienenviren sind das Sackbrut-Virus (Sacbrood Virus, SBV), das Chronische-Bienenparalyse-Virus (Chronic Bee Paralysis Virus, CBPV), das Kashmir-Bienenvirus (Kashmir Bee Virus, KBV), das Schwarze-Königinnenzellen-Virus (Black Queen Cell Virus, BQCV) und das Israelische Akute-Bienenparalyse-Virus (Israel Acute Paralysis Virus, IAPV).

Die Diagnose von Bienenvirosen erfolgt mit molekulargenetischen Methoden im virologischen Labor.

Rückstandsbelastungen
Bienenvölker stehen in intensivem Austausch mit ihrer Umwelt, was meist eine Belastung durch anthropogene Schadstoffe zur Folge hat. Als Schadstoffe aus Sicht der Bienen sind primär Pestizide anzuführen, die im landwirtschaftlichen Kulturpflanzenanbau eingesetzt werden. Aber auch Varroa-Behandlungsmittel und Umweltgifte wie beispielsweise Schwermetalle können Bienen schädigen.
Das Ausmaß der Belastung und die Identität der schädlichen Verbindungen lassen sich durch eine spurenanalytische Untersuchung von Bienenprodukten ermitteln.
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